Schwandorf steht vor „richtig schweren Bayernligasaison“

TSV-Basketballer gewinnen Generalprobe im Bayernpokal

26.09.2017

Die Basketballer des TSV 1880 Schwandorf haben im Bayernpokal einen Sieg eingefahren. Gegen den TTL Bamberg gewann die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Fischer einen wahren Basketballkrimi mit 68:63. Mit Ablaufen der Spielzeit sorgte Tobias Ruhland mit einem Korbleger für den Ausgleich und rettete sein Team damit erst in die Verlängerung. Die Partie und der Erfolg waren für die Schwandorfer kurz vor der bevorstehenden Bayernligaspielzeit ein wichtiger Schritt und Gradmesser. Das erste Saisonspiel steht am Dienstag, den 3. Oktober zu Hause gegen Heroldsberg auf dem Plan.

In knapp einer Woche startet der TSV 1880 Schwandorf in seine mittlerweile siebte Spielzeit in Bayerns höchste Spielklasse. Mit dem TuSpo Heroldsberg gastiert gleich ein schwieriger Gegner in der Oberpfalzhalle. Der letztjährige Viertplatzierte gilt sicher als einer der Favoriten auf den Meistertitel – obwohl in dieser Spielzeit eine Prognose fast nicht möglich ist: Mit Regensburg, Neumarkt, Ingolstadt und Nürnberg sind gleich drei Absteiger aus der Regionalliga mit dabei, die sicher alle wieder den Aufstieg anvisieren.

Vor allem aus Oberpfälzer Sicht dürfte die Saison zudem mit viel Spannung erwartet werden. Neben den beiden oben genannten Absteigern sind mit Amberg, Cham und dem TSV gleich fünf Mannschaften aus diesem Regierungsbezirk vertreten. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal fünf Oberpfälzer Mannschaften in der Bayernliga hatten. Das ist schon bemerkenswert und wir für die Basketballfans in der Region sicherlich sehr interessant“, freut sich auch Fischer auf die kommenden Monate.

Die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Fischer steht vor einer schwierigen Bayernligasaison - die Generalprobe im Bayernpokal ist aber gelungen.

Für die Schwandorfer ändert sich aber auch einiges: Mit dem FC Tegernheim und dem TSV Nördlingen sind zwei Mannschaften abgestiegen, die bisher in allen sieben Jahren Gegner des TSV waren. Das letzte verbliebene Team, das seit dem Schwandorfer Aufstieg immer dabei war, ist der TV Augsburg – einer der Topfavoriten. Dass Schwandorf nach der guten Vorsaison, in der am Ende der starke dritte Platz erreicht wurde, wieder oben mitspielt, ist momentan nicht gewiss.

„Heroldsberg und Augsburg sind wohl die stärksten Verbliebenen. Und dann kommen die vier Absteiger dazu, die alle das Potenzial haben, sofort wieder aufzusteigen“, schätzt Fischer. „Das sind sechs Teams, die schon mal die Plätze der oberen Tabellenhälfte belegen könnten. Da müssen wir erstmal reinkommen. Das wir eine richtig schwere Bayernligasaison für uns.“

Auch personell gibt es beim TSV ein paar Veränderungen. Lars Aßheuer wechselte im Sommer nach Neustadt und probiert sein Glück in der Regionalliga. Dominik Zeitler tritt ein bisschen kürzer und wird nur noch in der zweiten Herrenmannschaft aktiv sein. Zudem fehlt Leon Krampert, der eine tolle Vorsaison als Aufbauspieler hingelegt hat, bis März aufgrund eines Auslandsaufenthalts.

Dafür gibt es aber auch Verstärkungen: Sebastian Erdelt kommt vom FC Tegernheim zu den Schwandorfern und bringt viel Klasse und Erfahrung in die Mannschaft. Zudem ist Felix Müller, der letzte Saison noch in der zweiten Mannschaft aktiv war, jetzt fester Bestandteil des Bayernligakaders.

„Sebastian und Felix sind zwei tolle Verstärkungen für unser Team. Sebastian hat schon viele Partien gegen uns gemacht und uns geärgert – das ist jetzt endlich vorbei. Und Felix ist jung, sehr athletisch und bringt damit viel Energie aufs Spielfeld“, freut sich Fischer über die beiden „Neuzugänge“.

Und Müller zeigte das bereits beim letzten „Test“ vor dem Saisonstart. Dabei musste der TSV im Bayernpokal beim mehrfachen Bayernligameister TTL Bamberg antreten. Erdelt fehlte da noch, genau wie Vaidas Butkus und Daniel Rapo.

Während der Partie schaffte es kein Team, sich richtig abzusetzen. Neun Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit war die Heimmannschaft dann mit 60:56 in Führung. Doch der TSV gab sich nicht geschlagen und verkürzte den Rückstand durch Tobias Ruhland auf zwei Punkte. Bamberg hatte bei noch fünf Sekunden Spielzeit Einwurf – doch dieser fand keinen Adressaten auf dem Spielfeld, sodass der TSV jetzt den Ball in der eigenen Hälfte hatte.

Ein langer Pass über das halbe Feld von Müller auf Pflamminger brachte den Ball ins Spiel, die Verteidigung konzentrierte sich so auf den Flügelspieler, so dass dieser auf den freien Ruhland ablegen konnte, der den Korbleger souverän abschloss und in buchstäblich letzter Sekunde die Verlängerung erzwang. Dort hatte der TSV weniger Probleme und setzte sich am Ende mit 68:63 durch.

„Erstmal bin ich froh, dass wir das Spiel gewonnen und bis zum Ende gekämpft haben“, so Fischer nach dem Spiel. „Aber gerade am Anfang haben wir in der Offensive nicht gut gespielt und nicht das umgesetzt, was wir machen wollten. Ich hoffe, dass das jetzt verinnerlicht ist und gegen Heroldsberg dann besser klappt.“ Allerdings gab es für den TSV-Coach auch ein Negativerlebnis: Center Christopher Bias verletzte sich zu Spielbeginn und fällt damit auf unbestimmte Zeit aus.

Im Bayernpokal könnte es jetzt zum Duell mit einem Regionalligisten kommen. Die Bayernligasaison startet für Schwandorf am Dienstag, den 3. Oktober in der heimischen Oberpfalzhalle. „Es wird jetzt wieder Ernst. Die Saison wird nicht leicht, aber mit unseren Fans im Rücken wollen wir mit einem Erfolg starten“, so Pflamminger mit Blick auf den Saisonstart.

Gegen den TTL Bamberg spielten für den TSV Schwandorf: Tobias Ruhland (21 Punkte), Johannes Pflamminger (17), Stefan Beer (14), Alwin Prainer (6),Sebastian Fischer, Felix Müller (je 5), Christopher Bias, Stefan Münch und Andreas Schindwolf.