Famose Aufholjagd wird nicht belohnt
TSV-Basketballer unterliegen knapp beim Tabellenführer
15.01.2016
Die Basketballer des TSV 1880 Schwandorf haben die Überraschung in der Bayernliga verpasst. Gegen den ungeschlagenen Tabellenführer TSV Wolnzach unterlag die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Fischer trotz toller Aufholjagd am Ende mit 57:66. Am kommenden Wochenende geht es für die Schwandorfer in der Bayernliga gegen Treuchtlingen weiter.
Für die Partie gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Wolnzach musste Fischer kurzfristig auf Aufbauspieler Leon Krampert verzichten, der krankheitsbedingt nicht mit nach Oberbayern reiste.
Obwohl die Schwandorfer als klarer Außenseiter antraten, wollte man gegen Wolnzach die Chance nutzen und die Partie möglichst lange eng halten.
Stefan Beer war mit 13 Zählern bester Schwandorfer Punktesammler und schaffte es immer wieder, die Verteidigung von Wolnzach zu durchbrechen.
Doch bereits im ersten Viertel wurde dieser Plan zunichte gemacht: Bei den Hausherren fiel jeder Ball in den Korb und die Gäste aus der Oberpfalz hatten im Gegenzug trotz guter Chance nicht das Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Zudem offenbarte die Schwandorfer Verteidigung immer wieder Lücken, die Wolnzach im Stile einer Spitzenmannschaft sofort bestrafte.
Die Folge war ein 21:7 nach den ersten zehn Minuten. Und Wolnzach machte bis zur Mitte des ersten Viertels weiter und setzte sich auf 19 Punkte ab (30:11). Vieles sprach dafür, dass Wolnzach auch gegen Schwandorf seinen Lauf der letzten Spiele gegen Tegernheim (97:51) und Cham (101:45) fortsetzen und auch der dritten Oberpfälzer Mannschaft eine deftige Niederlage einschenken würde.
Doch die Reaktion der Schwandorfer war beeindruckend: Bis zur Halbzeit wurde der Rückstand zunächst nur leicht reduziert (22:38), doch man spürte, wie die Gäste in der Offensive und Defensive jetzt deutlich aggressiver und mutiger agierten.
Nach dem Seitenwechsel schmolz die Wolnzacher Führung immer weiter: Nach 26 Spielminuten waren die Schwandorfer auf zehn Punkte dran (33:43). Aber Wolnzach zeigte auch, warum sie in der Bayernliga derzeit das Maß der Dinge sind und die Spieler von Coach Mike Urban spielten konsequent weiter.
Es entwickelte sich eine intensive Bayernligapartie, in der jede Mannschaft ihre Akzente setze. Mit einem 52:41 für die Hausherren ging es in den Schlussabschnitt.
Dort zogen jetzt zunächst die Schwandorfer das Tempo wieder an. Vier Minuten vor Schluss wurde der Rückstand zunächst auf neun Punkte (49:58), zwei Minuten vor dem Ende sogar auf vier Punkte (54:60) reduziert.
Der Wolnzacher Center Johannes Wießnet hatte daraufhin zwei Freiwürfe, die aber beide ihr Ziel verfehlten. Doch Schwandorf schaffte es nicht, den Abpraller zu sichern. Wolnzach hatte nochmal den Ball und mit Ablauf der Wurfuhr musste sie in letzter Sekunde einen wilden „Dreier“ – erneut durch Wießnet – nehmen. Obwohl der Center in der bisherigen Saison noch keinen Wurf aus dieser Distanz traf, ging der Ball diesmal durch den Ring und erhöhte die Führung wieder auf sieben Punkte (63:56).
Die Schwandorfer versuchten zwar nochmal alles, aber von diesem auch psychologisch wichtigen Korb erholten sich die Gäste nicht mehr und musste trotz toller kämpferischer Leistung und intensiver Aufholjagd am Ende das Feld mit einer 66:57-Niederlage verlassen.
Durch den Erfolg steht Wolnzach weiter ungeschlagen an der Spitze der Bayernliga. Die Schwandorfer sind in einem sehr ausgeglichenen Tabellenblatt aktuell auf dem sechsten Rang.
„Wir haben heute eine tolle Moral bewiesen und trotz hohem Rückstand nicht aufgegeben und bis zum Ende gekämpft“, lobte TSV-Coach Fischer seine Spieler nach der Partie. „Wir haben gezeigt, dass wir auch mit Wolnzach mithalten können und hätten uns fast mit was Zählbarem für die Aufholjagd belohnt. Wenn wir mit dieser Intensität in die nächsten Spiele gehen, können wir jeden Gegner schlagen.“
Die nächste Begegnung steht für die Schwandorfer am kommenden Wochenende zu Hause gegen Treuchtlingen an.
Für den TSV Schwandorf spielten gegen Wolnzach: Stefan Beer (13 Punkte), Alwin Prainer (11), Johannes Pflamminger (10), Tobias Ruhland (8), Sebastian Fischer (7), Vaidas Butkus, Andreas Schindwolf (je 3), Lars Aßheuer (2), Christopher Bias, Daniel Rapo und Dominik Zeitler.