Mit der Schlusssirene: Ruhland trifft zur Sensation
TSV-Basketballer gewinnen gegen den Spitzenreiter Passau
14.03.2016
Die Basketballer des TSV 1880 Schwandorf haben in der Bayernliga dem Spitzenreiter Passau die dritte Saisonniederlage zugefügt. Die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Fischer gewann gegen den Tabellenführer überraschend mit 55:53 und feiert damit den fünften Sieg in Folge. Matchwinner auf Seiten des TSV war Tobias Ruhland, dessen letzter Wurf mit der Schlusssirene sein Ziel fand. Am kommenden Wochenende wollen die Schwandorfer ihre Serie beim Heimspiel gegen Königsbrunn ausbauen.
Die Gäste aus Passau reisten mit Unterstützung nach Schwandorf. Mit einem Sieg gegen den TSV sollte die Meisterschaft zwei Spieltage vor dem Saisonende klar gemacht und im Anschluss gefeiert werden. Doch die Schwandorfer hatten etwas dagegen: Nach zuletzt vier Siegen in Folge wollten sich die Oberpfälzer für die Hinspielniederlage revanchieren und die Meisterfeier um mindestens eine Woche verschieben.
Schwandorf musste für die Partie auf Vaidas Butkus, Johannes Pflamminger und Dominik Zeitler verzichten. Die Gäste reisten mit der Maximalzahl von zwölf Akteuren in die Oberpfalz.
Centerspieler Tobias Ruhland war mit seinem Buzzerbeater zum 55:53 der Matchwinner beim TSV-Erfolg.
Im ersten Viertel zeigten beide Team gerade in der Offensive ihre Stärken: Zunächst gingen die Gäste aus Passau mit 10:5 in Führung, dann zeigte sich der TSV in Offensive treffsicherer und kämpfte sich auf 16:18 heran. Dann folgte der erste Höhepunkt des Abends: TSV-Flügel Stefan Beer bekam Sekunden vor Ende des ersten Viertels den Ball hinter der Dreierlinie und traf mit der Sirene zum 19:18 für Schwandorf – es sollte nicht der letzte Buzzerbeater des Spiels gewesen sein.
Nach dem Offensivfeuerwerk legten beide Teams in der Defensive deutlich zu: Während in den ersten zehn Minuten allein 37 Zähler markiert wurden, gelangen beiden Seite in den restlichen 30 Minuten nur noch 71 Punkte. Zunächst setzten sich die Hausherren auf 26:18 ab, doch bis zur Pause kämpfte sich Passau wieder auf 33:30 heran.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann ein Krimi: Die höchste Führung war ein 37:33 für den TSV. Ständige Führungswechsel prägten das Spiel. Zudem war die Partie weiter geprägt von einer hohen Intensität in der Defensive. Das dritte Viertel entschied Passau mit 11:9 für sich und ging mit einem 41:42-Rückstand in den Schlussabschnitt.
Dort drehten die Gäste zunächst das Spiel: Drei Minuten vor Schluss führte Passau mit 53:49 und es roch nach Meisterfeier. Doch die Gastgeber gaben sich noch lange nicht geschlagen und kämpften sich durch eine harte Verteidigung wieder ins Spiel. Eine Minute vor Schluss glich der TSV bei 53:53 aus. Nach einem technischen Foul gegen Passau und vielen vergebenen Chancen bekamen die Schwandorfer 17 Sekunden vor dem Ende den Ball. Trotz guter Verteidigung der Gäste kam Center Tobias Ruhland zwei Sekunden vor Schluss an den Ball, machte ein kurzes Dribbling und brachte noch einen letzten Wurf auf den Weg. Während der Ball in der Luft war, ertönte die Schlusssirene. Doch der Ball fand sein Ziel im Ring und ließ die Schwandorfer jubeln.
Durch den Treffer gewann der TSV Schwandorf die Partie in letzter Sekunde mit 55:53 und vertagte die Meisterfeier des TSV Passau um mindestens eine Woche. Dass die Passauer am nächsten Spieltag gegen das Tabellenschlusslicht Neumarkt nochmal patzen, darf aber bezweifelt werden. Schwandorf gleicht seine Bilanz durch den fünften Sieg in Folge auf 9:9 und ist damit komplett raus aus dem Abstiegskampf.
„Wir haben heute tollen Kampfgeist gezeigt und mit viel Willenskraft das Spiel gewonnen. Die beste Offensivmannschaft der Liga hat gegen uns nur 53 Punkte erzielt. Und im Angriff konnten wir uns unter dem Korb vor allem auf Alwin (Prainer) verlassen“, zeigt sich TSV-Coach Fischer nach dem Spiel zufrieden. „Wir wollten heute unseren Fans einen heißen Kampf zeigen und unbedingt verhindern, dass Passau in unserer Halle die Meisterschaft feiert. Und das haben wir am Ende auch geschafft.“
Auch Matchwinner Tobias Ruhland zeigt sich nach der Partie fröhlich: „Das war heute richtig geil. Ich bin stolz auf unser ganzes Team, weil wir so hart gekämpft haben. Am Ende hatte die halbe Mannschaft Krämpfe und Schmerzen. Aber das war es wert!“
Das nächste Spiel treten die Schwandorfer wieder mit den eigenen Fans im Rücken an: Am kommenden Sonntag gastiert der TSV Königsbrunn in der Oberpfalzhalle. Spielbeginn ist um 17 Uhr.
Für den TSV Schwandorf spielten gegen Passau: Alwin Prainer (19 Punkte), Tobias Ruhland (8), Stefan Beer, Andreas Schindwolf (je 7), Sebastian Fischer (6), Lars Aßheuer (4), Christopher Bias, Leon Krampert (je 2), Stefan Münch und Daniel Rapo.