TSV-Siegesserie endet gegen den Tabellenführer

Schwandorfer Basketballer verlieren Spitzenspiel gegen Nürnberg

22.12.2014

Die Erfolgsserie der Basketballer des TSV 1880 Schwandorf hat nach acht Siegen ihr Ende gefunden. Gegen den Post SV Nürnberg, Tabellenführer der Bayernliga Mitte, verlor die Mannschaft von Trainer Christian Scharf mit 63:81 und verpasst damit den Sprung auf die Spitzenposition. Vor allem eine schwache zweite Halbzeit sowie eine schlechte Trefferquote aus der Distanz waren ausschlaggebend für die Niederlage. Der TSV Schwandorf bleibt in der Tabelle aber vorerst auf dem zweiten Platz und geht mit der besten Hinrunde der Vereinsgeschichte in die Weihnachtspause. Am 11. Januar starten die Schwandorfer mit dem Gastspiel beim TSV Wolnzach in die Rückrunde.

Die Partie gegen den Post SV Nürnberg war für die Schwandorfer Basketballer das bisherige Saisonhighlight und zudem eine einmalige Möglichkeit in der Bayernliga Vereinsgeschichte: Noch nie hatte der TSV die Chance, mit einem Sieg die Herbstmeisterschaft klar zu machen.

Für diese wichtige Partie mussten die Schwandorfer aber gleich auf zwei Centerspieler verzichten: Sowohl Lars Aßheuer als auch Malte Binting standen TSV-Coach Scharf nicht zur Verfügung. Zudem musste der TSV auf die Regentalhalle in Nittenau ausweichen, da die Oberpfalzhalle mit einer Parallelveranstaltung belegt war. Der so wichtige Heimvorteil beim Basketball, dass man auf die eigenen Körbe eingespielt ist, war somit dahin, was sich vor allem bei den Distanzwürfen bemerkbar machen sollte.

Auch Center Tobias Ruhland fand nur wenig Mittel gegen die gute Nürnberger Verteidigung.

Der Post SV Nürnberg konnte personell aus dem Vollen schöpfen: Centerspieler Marco Hillebrecht, der die letzten vier Partie fehlte, stand gegen Schwandorf wieder im Kader.

Den besseren Start ins Spiel erwischte der TSV Schwandorf. Durch eine gute und aggressive Verteidigung ließen die Hausherren in den ersten zehn Minuten nur 13 Punkte zu. Vor allem die Verteidigung gegen Marcus Knight, Topscorer der gesamten Bayernliga Mitte, funktionierte sehr gut. Schwandorf agierte in der Defensive als eine geschlossene Einheit und ließ Knight in der ersten Halbzeit nur einen Punkt erzielen. Nach dem ersdten Viertel führte der TSV mit 18:13.

Im zweiten Spielabschnitt fanden dann die Distanzschützen des Post SV besser in die Partie. Zudem erhöhten die Gäste die Intensität in der Reboundarbeit. Nürnberg kam so immer öfter zu zweiten und dritten Wurfchancen und ließ in der Defensive weniger Punkte zu. Ein zwischenzeitlicher 12:4-Lauf bescherte den Gästen folglich eine 36:34-Führung. Doch die letzten Aktionen in zweiten Viertel gehörten wieder dem TSV und so ging es mit einem 38:36 für Schwandorf in die Halbzeitpause.

Doch nach dem Seitenwechsel zeigte sich Nürnberg in der Verteidigung deutlich aggressiver. Der TSV tat sich dadurch sehr schwer zu Punkten und erzielte in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit nur zwei Punkte. Nürnberg zog durch den 13:2-Lauf auf 49:40 davon. Schwandorf schaffte es in dieser Phase nicht, in der Offensive Akzente zu setzen. Weder die Distanzschützen des TSV, die sich in den Vorwochen sehr stark präsentierten, noch die Centerspieler unter den Körben konnten in der Offensive für Entlastung sorgen. Nürnberg baute dadurch Momentum auf und nutzte dies, um davon zu ziehen. Nach dem dritten Viertel führte der Post SV mit 58:50.

Im letzten Viertel versuchten die TSV-Spieler nochmal alles und wollten die Partie nochmal ausgleichen. Doch Nürnberg kam trotz guter TSV-Defensive immer wieder zu Punkten und ließ so die Schwandorfer nicht mehr entscheidend ran kommen. Drei Minuten vor Schluss führt der Post SV mit 71:60. Die TSV-Spieler war durch den vergeblichen Anlauf, die Partie doch nochmal zu drehen, die Erschöpfung anzumerken. Am Ende fiel die Niederlage mit 63:81 deshalb etwas zu deutlich aus.

„Wir haben heute in der ersten Halbzeit gut gespielt und stark verteidigt. Wenn wir noch besser gereboundet hätten, wäre die Führung zur Halbzeit vielleicht noch ein bisschen größer gewesen und wir wären im dritten Viertel sicherer gewesen“, sagte TSV-Trainer Scharf nach dem Spiel. „Aber Nürnberg hat gerade in der zweiten Halbzeit sehr gut verteidigt und unser Offensivspiel dadurch nicht entfalten lassen“, so Scharf.

Vor allem die Trefferquote aus der Distanz war für den TSV ein großes Problem: Nur einen „Dreier“ trafen die Schwandorfer. „Im Basketball führt gute Defensive zu guter Offensive. Und genau das hat Nürnberg im dritten Viertel den entscheidenden Vorteil gebracht. Wenn wir da zwei oder drei Würfe mehr treffen, läuft die zweite Halbzeit vielleicht anders. Aber da hat sich auch gezeigt, dass der Post SV zu Recht da oben steht“, resümierte Centerspieler Alwin Prainer die entscheidende Phase des Spiels.

Durch den Erfolg gegen Schwandorf baut Nürnberg seinen Vorsprung in der Tabelle auf zwei Siege aus. Der TSV steht mit einer Bilanz von 8:3 auf dem zweiten Tabellenplatz. Für den TSV Schwandorf bedeutet dies die beste Hinrunde in der Bayernligageschichte. Das freut auch TSV-Trainer Scharf: „Leider war der Abschluss der Hinrunde nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben acht Spiele in Folge gewonnen und tollen Basketball gespielt. Da müssen wir im neuen Jahr anknüpfen.“

Am 11. Januar starten die Schwandorfer mit dem Gastspiel in Wolnzach in die Rückrunde.

Vor der Bayernligapartie spielte die zweite Herrenmannschaft des TSV Schwandorf und gewann gegen die DJK Pressath 2 mit 56:50. Das Spiel der U19 weiblich fiel aus.

Für den TSV Schwandorf spielten gegen den Post SV Nürnberg: Alwin Prainer (26 Punkte), Tobias Ruhland (10), Alexander Schneider (6), Vaidas Butkus (5), Stefan Beer, Sebastian Fischer, Johannes Pflamminger (je 4), Andreas Schindwolf (3), Stefan Münch (1) und Christian Müller.